Geschichte - Tourismus und Ökotourismus in der Goitzsche
Projektgruppe Geschichte:

Jana Mattukat,
Christian Höher, 
Andreas Janke, 
Stephan Baer, 
Dirk Krüger

Leitung:

S. Müller



 
1. 
Was ist die Goitzsche
Die Goitzsche ist eine Landschaft bei Bitterfeld.Diese Landschaft unterlag in den letzten 100 Jahren tiefgreifenden Wandlungen:
Aus einem Auenwaldgebiet wurde eine “Mondlandschaft”.
Gegenwärtig entsteht hier in dem weltweit größten Kunstprojekt eine Kulturlandschaft. 
Die Goitzsche bei Sturm (vor 1990)
     

2. Kulturlandschaft Goitzsche
Die Goitzsche Anfang der 90er Jahre.
Das ehemalige Tagebaugebiet der Goitzsche südlich und östlich von Bitterfeld ist
60 km2 groß. Gleich mehrere Tagebaue lagen hier eng beieinander. 

 

Im Gebiet der Goitzsche werden sich bald auf etwa 23 km2 mehrere Gewässer erstrecken, über 100 km Uferlinie laufen entlang dieser Seen.
Das Projekt “Kulturlandschaft Goitzsche” verwandelt das Tagebaugebiet in eine Erholungszone. Durch die Flutung der Tagebaugebiete Naherholungszonen.
Um diese Landschaft bei Bitterfeld unverwechselbar zu machen engagieren sich Landschaftskünstler, Architekten, Bergleute und Vertreter verschiedener kommunaler Bereiche bei der Neuformung von Uferzonen.
Das neu entstehende Gesicht der Landschaft wird an die Veränderungen der Natur durch den Menschen erinnern. In der Verantwortung für die Landschaft als Teil unseres geschichtlichen Lebensraumes gilt es, auch bei der Neugestaltung Zeichen des Erinnerns zu setzen. Die Tatsache, dass die Landschaft Zeichen des industriellen Eingriffs und Verbrauchs war, soll nicht kaschiert werden. 
3. Geschichte der Goitzsche
Der Goitzschewald als Erholungsstätte
Südöstlich von Bitterfeld lag einst ein über 700 Hektar großes Auenwaldgebiet, genannt die Goitzsche.
Dieser gemischte Laubwald war ein beliebtes Ausflugsziel der gesamten Region.

In der Muldenaue - die Goitzsche vor dem Bergbau
Erster Kohlezug 1952

Die “Schwarze Erde”
1680 fand man die sogenannte “Schwarze Erde” im Bitterfelder Raum.
1795 versuchte man hier erstmals, die Braunkohle zu fördern. Eindringendes Grundwasser ließ diesen Versuch zunächst scheitern.
1839 wurde das erste erfolgreiche Tagebauunternehmen bei Bitterfeld gegründet.

In der Folgezeit wurden mehrere Gruben für den Braunkohleaubbau im Gebiet um Bitterfeld erschlossen.
1949 begann der Aufschluß der Goitzsche als Braunkohletagebau. Um die vorhandene Kohle vollständig abbauen zu können, wurden Flußläufe verlegt, das Grundwasser abgeleitet und  sogar ganze Dörfer überbaggert, was mit der Umsiedlung von 3 836 Einwohnern verbunden war.

1975 entdeckte man große Bernsteinlagerflächen im Gebiet der Goitzsche. Bis 1990 wurden 400 t Bernstein abgebaut und der Schmuckindustrie geliefert.
Auch gefundene Mooreichenstämme wurden zu Furnieren und Schmuckstücken verarbeitet.
Hauptabnehmer der Braunkohle war die Chemische Industrie im Raum Bitterfeld, die  ihren Energiebedarf durch die Braunkohle deckte.
1991 wurde der Tagebau Goitzsche stillgelegt und das Gebiet der Sanierung übergeben. 


Absetzer bei der Arbeit
Heute soll die vom Tagebau hinterlassene Mondlandschaft wieder der Natur zugeführt werden. Dazu werden die Tagebaurestlöcher geflutet, um wieder einen ausgeglichenen Wasserhaushalt zu erreichen. Ziel ist die Entstehung eines attraktiven Erholungsgebietes mit einer Größe von 60 km2 einschließlich  einer 24 km2 großen Wasserlandschaft mit Buchten, Halbinseln und Inseln.
 
Sanierungsgebiet Goitzsche
Größe: 60 km2
davon Wasserfläche: ca. 25 km2
Wasserinhalt: ca. 400 Mio. m3
Uferlänge: 66 km
Verbund von: 9 Tagebaurestlöchern
4. Die Flutung der Goitzsche
Durch natürlichen Grundwasseraufgang wäre auch ohne Fremdflutung nach und nach wieder Wasser in das stillgelegte Tagebaugebiet gedrungen. Dieser Vorgang hätte Jahrzehnte gedauert und die erheblichen Altlasten in den Böden ließen eine geringe Wasserqualität erwarten.
Mit der Flutung der Goitzsche durch Muldewasser wird dem Versauerungsprozeß des Wassers entgegengewirkt.
Langsam verschwindet die Mondlandschaft, der See füllt sich beständig und der uralte Traum des  Menschen “aus Wüsten Gärten zu bauen” (Walter Gropius) wird greifbar. 


Einlaufwerk


5. Kunst in der Goitzsche
 
Pegelturm mit Seebrücke
Wolfgang Christ (D)
Uferbereich Friedersdorf 

Die Kegel und Die Hügel
Marc Babarit, Gilles Bruni (F)
Halbinsel Pouch

AGORA
Landschaftsarchitekturbüro
Knoll Ökoplan, Leipzig (D)
Halbinsel Pouch

Die Wächter der Goitzsche
Anatol Herzfeld (D)
Paupitzscher Ufer

Die Boote
Klaas Kamphuis (NL)
Halbinsel Pouch
 

Labyrinthe
Zenon Polus (POL)
Halbinsel Pouch

Der verschwundene Fluss
Herman Prigann (D)
Uferbereich Pouch

Die Haut
Hartmut Renner (D)
Halbinsel Pouch
 

Schwimmende Steine
Nadia Schmidt (D)
Uferbereich Pouch

Bitterfelder Wasserfront
Team Gilles Vexlard (F)
Uferbereich Bitterfeld
 


Inhaltsverzeichnis
1. Was ist die Goitzsche
2. Kulturlandschaft Goitzsche
3. Geschichte der Goitzsche
4. Flutung der Goitzsche
5. Kunst in der Goitzsche
 
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